Modellfliegen fasziniert. Deshalb bist du auf dieser Seite und bei diesem Artikel gelandet (huch, da ist schon das zweite Flugwort im Text). Ein kleiner, allgemeiner Überblick für einen erfolgreichen Start in dieses Hobby möchte ich hier liefern.
Worauf ist am Anfang zu achten?
Vor der Anschaffung von Fernsteuerung und Modell solltest du erstmal zu einem Modellflugplatz fahren, meistens ist dort etwas los, am sichersten bei trockenem, nicht zu windigem Wetter. Samstag und Sonntag haben wir Modellflieger quasi Hauptsaison. Sprecht uns dort einfach an, wir sind verträgliche Zeitgenossen und erklären unser Hobby gern. Nichts ist besser, als sich direkt Modelle, Steuerung und Flugbetrieb anzuschauen.
Am einfachsten gelingt der Anfang mit einem elektrisch betriebenen Motorsegler. Dieser Typ kann langsam geflogen werden und fliegt eigenstabil, so dass am Anfang genug Zeit bleibt, mit den Steuerbefehlen die Fluglage und die Richtung zu kontrollieren.
Empfehlenswerte Modelle haben eine Spannweite von 1,2-1,8 m und sind aus unempfindlichem, zähem Kunststoffschaum gebaut. Eine Bruchlandung überstehen sie überraschend gut, Brüche können mit Spezialkleber repariert werden. Es soll Modelle geben, die inzwischen schon zur Hälfte aus Klebstoff und Klebeband bestehen und immer noch fliegen. Kosten etwa 70 - 200 €.
Zusätzlich wird ein Antriebsakku sowie ein Ladegerät für den Sender- und Antriebsakku benötigt.
Bitte nicht das billigste kaufen. Das funktioniert zwar auch, die Toleranzen der preiswerteren Bauteile können auf Dauer aber die Akkus schädigen.
Der elektrische Modellantrieb sollte aus einem bürstenlosen Motor (brushless ist das Zauberwort) und dem dazu passenden Stromregler bestehen. In den Modellbaukatalogen der verschiedenen Hersteller kann man sich – natürlich auch im Internet- einen ersten Überblick über Technik, Bedienung und Kosten verschaffen.
Manche Flugmodelle werden bereits komplett mit Fernlenkanlage für 150 bis 200 € angeboten. Sie werden mit dem Kürzel RTF beworben, das heißt „Ready to fly“ – also quasi flugfertig. Das mag für einen ersten Test reichen und den nötigen Spaß und Erfolg bringen. Wenn die Ansprüche steigen, kann ja noch aufgerüstet werden.
Die erste Fernlenkanlage muss nicht die teuerste sein, aber sie sollte ermöglichen, die Einstellungen für verschiedene Flugmodelle zu speichern. Die Servos, die die Ruder des Flugzeugs bewegen, sollten einzeln in Laufrichtung und Stellweg über ein Menüsystem am Sender einstellbar sein. Der Sender sollte auch vorbelegte Muster für Segler, Motormodelle, Deltaflieger und Helikopter bieten. Ein bisschen Vorausschau bei der Erstauswahl kann viel Geld sparen.
Ein Fernsteuersender hat zwei Steuerknüppel und je nach Typ zusätzliche Schalter und Schieberegler. Moderne Sender arbeiten im 2,4 Gigahertz-Bereich, sie sind sehr betriebssicher und unempfindlich gegen Funkstörungen. Sender und Empfänger sollten vom gleichen Hersteller sein, das vermeidet Probleme. Viele Systeme lassen sich aber auch kombinieren. Kosten ab 200 € aufwärts
Wie steuert man das Modell?
Seitenruder, Höhenruder, Querruder und Motordrehzahl werden mit den Steuerknüppeln bedient, na klar. Aber welcher Hebel wird für welche Steuerfunktion benutzt? Das ist zwar relativ übersichtlich, trotzdem in vier Varianten möglich, genannt Mode 1 bis 4. Die Belegung ist persönliche Geschmackssache, aber wer Unterstützung und Hilfe von erfahrenen Piloten beanspruchen möchte -und das ist ausdrücklich zu empfehlen- richtet sich bei der Knüppelbelegung an das gebräuchlichste Muster im ausgewählten Verein. Dann kann das Modell vom routinierten Piloten eingeflogen werden, er kann bei den ersten Runden helfend eingreifen und den Sender oder die Steuerung notfalls übernehmen. Unnötige Abstürze können und sollten so vermieden werden.
Trockenübungen?
Eine schöne Variante zum Fliegenlernen bietet der PC. Ja, es gibt Flugsimulatoren auch für Modellflugzeuge. Die Bedienung funktioniert mit handelsüblichen Steuerknüppeln (Gamepads) oder sogar direkt mit dem Fernsteuersender. Das ist zwar nicht wie draußen auf dem Gelände, aber es vermittelt ein gutes Gefühl, wie die Steuerung funktioniert und welche Reaktionen nötig sind.
Modellfliegen ist also nicht so schwer, wenn gleich anfangs die Hilfe von erfahrenen Modellpiloten angenommen wird. Fragen kostet nichts! Verabreden können wir uns gern per Email oder Telefon.
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Gerd Sänger
Nicht ganz ernst gemeinte Regeln haben wir übrigens auch. Spaß muss sein!